MÄDCHENABEND
Man ist nie zu alt um jung zu sein!
SYNOPSIS
Christine (75) lebt mit ihrer Zimmergenossin Eva (74) in der „Schwalbenresidenz“. Seit dem Tod ihres Mannes hat sie mit ihrem Leben abgeschlossen. Daran ändert auch die optimistische Eva nichts, auch wenn die beiden sich in einem gemeinsamen Sarkasmus und ihrem gemeinsamen Kleinkrieg mit der strengen Oberschwester Marianne (58) gefunden haben. Auch die kreativen Versuche Roberts (79), ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen, prallen an ihr ab. Eines Abends lockt Eva Christine aus dem Heim. Bevor Christine sich versieht, hat Eva sie in den Männerstripclub „Anaconda“ entführt. Der erste Schock weicht langsam der Verwirrung. Eva scheint hier Stammgast zu sein. Mit steigendem Alkoholkonsum lässt sich Christine immer mehr auf das Abenteuer ein und drängt sogar Eva aus dem Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Nicht einmal die überraschende Beichte Evas, dass sie auf Antidepressiva sei, kann Christines Höhenflug bremsen. Wieder zuhause schleichen sich die beiden in ihr Zimmer. Christine bedankt sich liebevoll bei der augenblicklich eingeschlafenen Eva, bevor sie selbst ins Bett schlüpft.
Am nächsten Tag wacht Christine mit einem kräftigen Kater auf, als sie von Marianne geweckt werden. Eva wacht nicht auf. Sie hat den gestrigen Abend nicht überlebt. Christine zieht sich zurück in den Garten des Heims. Der große Kirschbaum, eine Trittleiter und ein Seil scheinen es ihr angetan zu haben. Als der besorgte Robert in den Garten kommt findet er „Tine“ auf einer selbst gebauten Schaukel – in Ehrung Evas Erbes und so jung und glücklich wie sehr lange nicht.
CAST
Eva – Ursula Werner
Christine – Monika Lennartz
Robert – Klaus Manchen
Marianne – Juliane Korén
Mokka – Fernando Spengler
Marco – Torben Karstens
Junggesellin – Katja Danowski
Taxifahrer – Corny Littmann
Junge Pflegerin – Rike Carton
Portier – Günter Kuzydlowski
DATEN & FAKTEN
PRODUZENT: Jäger & Becker Film
CO-PRODUZENT: ARTE G.E.I.E
FÖRDERUNG: Filmförderung Hamburg Schleswig Holstein (Produktionsförderung)
GENRE: KOMÖDIE
LÄNGE: 16:45 (Kinofassung 24P)
ENGLISH TITLE: A GIRLS’ NIGHT OUT
LOCATIONS: HAMBURG, NIEDERSACHSEN
AUFNAHMEFORMAT 1:1,85 (1:2,35 letterbox); SONY F-35
VERTRIEBSFORMAT 1:1,85 (1:2,35 letterbox); DCP, HD CAM; BlueRay, DVD (16:9); Ton: 5.1; LtRt
VERLEIH/VERTRIEB: HEIMATHAFEN FILM
PREMIERE: 22.01.2013 Max-Ophüls Preis Festival (Germany)
MEHR INFORMATION: www.maedchenabend.net
CREW
BUCH & REGIE TIMO BECKER
PRODUZENT KNUT JÄGER
KAMERA DIRK MORGENSTERN
SZENENBILD NATASCHA TAGWERK
REDAKTION BARBARA HÄBE (ARTE)
CASTING KAREN WENDLAND
SCHNITT KAREN TONNE
MUSIK MARK CHAET
KOSTÜM GESA KOEPE, JUDTH SZILLUS, RUTH BONE
MASKE ART GREGOR
TON/ SOUNDDESIGN ROLF MANZEI
MISCHUNG RALPH THIEKÖTTER
PRODUKTIONSLEITUNG KNUT JÄGER
AWARDS
MAX-OPHÜLS-PREIS FESTIVAL 2012 – PUBLIKUMSPREIS
CELLU L’ART KURZFILMFESTIVAL 2012 – PUBLIKUMSPREIS
FÜNF SEEN FILMFESTIVAL 2012 – PUBLIKUMSPREIS
FILMFESTIVAL ILMENAU 2012 – PUBLIKUMSPREIS
SHORTS AT MOONLIGHT 2012 – PUBLIKUMSPREIS
ALPINALE FILMFESTIVAL 2012 – PUBLIKUMSPREIS
UND BITTE FILMPREIS 2013 – BESTER KURZFILM/ PUBLIKUMSPREIS
THE UNDERGROUND FESTIVAL NEW YORK 2013 – BEST SEXY FILM/ PUBLIKUMSPREIS
SHORTYNALE 2013 – PUBLIKUMSPREIS
ARTWORK
(designed by GRANARTE.COM)
FESTIVALS:
2012 |
16 Jan – 22 Jan | Saarbrücken, Germany |
Audience Choice Award |
15th Bermuda International Film Festival |
16 Mar – 22 Mar | Hamilton, Bermuda |
39th Athens International Film and Video Festival |
13 Apr – 19 Apr | Athens, United States |
13th Cellu l’art Kurzfilmfestival |
25 Apr – 29 Apr | Jena, Germany |
Audience Choice Award |
22nd filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern |
1 May – 6 May | Schwerin, Germany |
33rd Filmfestival Max Ophüls Preis |
21 May – 25 May | Ingolstadt, Germany |
18th Palm Springs International ShortFest |
19 Jun – 25 Jun | Palm Springs, United States |
Wendland Shorts |
22 Jun – 24 Jun | Wendland, Germany |
1st Film Leben Festival |
5 Jul – 8 Jul | Ilmenau, Germany |
Audience Choice Award |
Fünf Seen Film Festival |
26 Jul – 5 Aug | Starnberg, Germany |
Best Short Film |
Shorts at Moonlight |
27 Jul – 10 Aug | Frankfurt Höchst, Bad Soden, Hofheim, Mainz, GER |
Audience Choice Award |
16th Rhode Island International Film Festival |
7 Aug – 12 Aug | Providence, United States |
27th Alpinale Kurzfilmfestival |
7 Aug – 11 Aug | Nenzing, Austria |
Audience Choice Award |
11th Kansk International Video Festival |
17 Aug – 25 Aug | Kansk, Russia |
8th Busho Budapest Short Film Festival |
4 Sep – 9 Sep | Budapest, Hungary |
10th shnit International Shortfilmfestival |
3 Oct – 7 Oct | Bern / Buenos Aires / Cairo / Cape Town / San José |
20th Hamptons International Film Festival |
4 Oct – 8 Oct | East Hampton, United States |
34th Biberacher Filmfestspiele |
31 Oct – 4 Nov | Biberach, Germany |
25th Foyle Film Festival |
21 Nov – 25 Nov | United Kingdom |
2013 |
35th Festival International du Court Metrage Clermont-Ferrand |
1 Feb – 9 Feb | Clermont-Ferrand, France |
Und Bitte Filmpreis |
20 Feb | Hannover, Germany |
Best Short Film |
14th Landshuter Kurzfilmfestival |
13 Mar – 18 Mar | Landshut, Germany |
19th Regensburger Kuzfilmwoche |
13 Mar – 20 Mar | Regensburg, Germany |
10th Be Film: The Underground Film Festival |
23 Apr – 27 Apr | New York, United States |
Best Sexy Film – Audience Award |
16th Brussels Short Film Festival |
24 Apr – 4 May | Brussels, Belgium |
Shortynale: Klosterneuburg Kurzfilmfestival |
7 Aug – 10 Aug | Klosterneuburg, Austria |
Audience Choice Award |
Fuencaliente: Rural Filmfest |
8 Aug – 11 Aug | Ciudad Real, Spain |
Regiofun: Międzynarodowy Festiwal Producentów Filmowych |
22 Oct – 27 Oct | Katowice, Poland |
INTERVIEW MIT DEM REGISSEUR TIMO BECKER
Worum geht es im Mädchenabend?
Man ist nie zu alt um noch einmal jung zu sein!
In einer Gesellschaft, in der man immer älter wird, muss man irgendwann lernen, mit dem letzten Lebensabschnitt umzugehen. Öffentlich wird meist nur das Leben bis zum Renteneintritt thematisiert, darauf folgt ein weißer Fleck, der immer größer wird. Es ist wie eine neue Geburt, statt des gefühlten Endes. Man hat wieder einen komplett neuen Abschnitt vor sich, auch wenn niemand gerne öffentlich darüber redet. Sich dem zu öffnen und dies auf eine Art zu umarmen und nochmal das Beste draus zu machen ist etwas, wie ich denke, sehr Wichtiges und etwas, das ich mir auch für mich selber wünsche. Davon handelt der Mädchenabend.
Wie sind Sie auf das Thema gekommen?
Die Hauptinspiration waren meine beiden Großmütter, Eva und Christine, die mich mit ihren sehr unterschiedlichen Arten, mit ihrem Leben nach dem Tod meiner Großväter umzugehen, zum Grübeln brachten wie ich denn im Alter gerne leben würde. Eva, die nach einem schweren Schlaganfall einseitig gelähmt ist, litt sehr darunter, meinem asthmakranken Opa vermeintlich durch ihre Behinderung zur Last zu fallen. Sein Tod war neben dem Schmerz, der mit dem Verlust eines geliebten Menschen einhergeht, daher auch eine gewisse Befreiung und sie blühte regelrecht auf. Sie fing an, einfach alles zu machen worauf sie Lust hatte, allerdings unter Missachtung ihrer körperlichen Einschränkungen und daher auch mitunter zu ihrem eigenen Schaden.
Christine hingegen hatte sich über die Jahre ihrem sehr dominanten, intellektuellen Mann untergeordnet. Das ging so weit, dass sie nach seinem Tod den Selbstwert, den sie ihr Leben lang durch ihren Mann definiert hatte, aus sich selber nicht mehr schöpfen konnte. Als Witwe verbrachte sie also ihre Zeit hauptsächlich damit, ihren Nachlass zu ordnen, beschriften, Erklärungen hinzuzufügen, sprich, sie lebte nur noch, um ihren eigenen Tod zu organisieren. Wie sehr hätte ich mir gewünscht, dass die beiden sich gegenseitig gestützt und inspiriert hätten. Mädchenabend ist aus diesem Wunsch geboren.
Was waren die besonderen Herausforderungen bei diesem Dreh?
Zu den größten Herausforderungen zählten die Suche nach dem Altersheim mit Baum, sowie die Suche nach unseren Jungs im Stripclub. Nach dem Baum im Film haben wir fast ein halbes Jahr gesucht, im Umkreis von fast 200 Kilometern. Die speziellen Anforderungen an den Schaukelast, das Heim, dass eine gewisse Familiarität ausstrahlen sollte, sowie das notwendige Nachbargrundstück inklusive eines zweiten Baumes machten die Suche nicht einfach.
Die Suche nach den Jungs im Stripclub gestaltete sich zudem als recht schwierig. Vor allem bei den beiden Sprechrollen Mokka und Marco war es wichtig Darsteller zu finden, die nicht nur optisch den Anforderungen eines Strippers entsprachen, sondern zudem auch noch spielen konnten. Eine Kombination die, wie sich herausstellte, nicht sehr verbreitet ist. Mit Torben und Fernando fand ich dann nach monatelangem Casting zwei Schauspieler, die mit ihrem Einsatz und jeder Menge Trainingseinheiten diese Anforderungen erfüllt, sogar übertroffen haben. Der Dreh selbst war dann allerdings sehr entspannt und eine tolle Erfahrung.
Wie haben Sie diesen bemerkenswerten Cast zusammen bekommen?
Erstaunlicherweise war die Besetzung relativ unkompliziert. Im Grunde ließ ich Uschi (Ursula Werner, Anm.d.Red.) einfach das Drehbuch zukommen und sie sagte direkt zu, da es ihr gefiel. Ihre Teilnahme machte dann die weiteren Schritte sehr einfach. Durch die tolle Zusammenarbeit mit meiner Castingdirektorin Karen Wendland, die mir sehr gute Insider-Tipps zuspielte, wer gut zu Uschi passen würde, stieß ich auf Monika (Monika Lennartz, Anm.d.Red.) und Klaus (Klaus Manchen, Anm.d.Red.), die beide eine intensive Vergangenheit mit Uschi hatten und dem Reiz, mal wieder miteinander zu spielen, nicht widerstehen konnten. Juliane (Juliane Koren, Anm.d.Red.) und Katja (Katja Danowski, Anm.d.Red.) waren schon lange Bewunderer von Uschi und Monika, sowie persönlich mit Knut (Produzent Knut Jäger, Anm.d.Red.) bekannt, also musste auch hier wenig Überzeugungsarbeit geleistet werden. Corny Littmann fragten wir über unseren Choreographen an, der zusammen mit ihm im Schmidt’s spielt.
Wie kam das Team zusammen? Wie funktionierte die Zusammenarbeit?
Vorweg – die Zusammenarbeit war ein Traum und ich würde mit jedem sehr gerne wieder zusammenarbeiten.
Ich denke ich muss mich hier auf die Teammitglieder beschränken hinter deren Verpflichtung für den Mädchenabend eine Geschichte steht.
Dirk (Dirk Morgenstern, Anm.d.Red.) hatte ich 2006 auf dem Filmfest Eberswalde kennengelernt, wo wir beide einen Kurzfilm laufen hatten. Wir unterhielten uns sehr gut, verloren aber danach wieder den Kontakt. Ich ging nach L.A. und er drehte seine ersten Langfilme. Als ich mich dann an den Mädchenabend machte, war er es, der mich in den Gesprächen mit verschiedenen Kameramännern am meisten für dieses Projekt überzeugte.
Was das Szenenbild anging, wusste ich am Anfang nicht so recht, wie ich anfangen sollte, da ich kaum mit Szenenbildnern in Deutschland gearbeitet hatte und so gut wie niemanden kannte. Also fing ich an Filme zu recherchieren, deren Szenenbild ich sehr schätze und stieß dabei auf Natascha (Natascha Tagwerk, Anm.d.Red.), die Schultze gets the Blues gemacht hatte. Ich ließ ihr das Drehbuch zukommen und sie liebte es.
Meinen Komponisten Mark (Mark Chaet, Anm.d.Red.) fand ich bei einer recht willkürlichen Recherche im Internet und war sofort ein großer Fan seiner Musik. Als ich mich spontan dazu entschloss ihn anzurufen, stellte sich heraus, dass er, obwohl er eigentlich in Berlin wohnt, zufällig an diesem Tag in Hamburg war und wir trafen uns auf einen Kaffee, verstanden uns auf Anhieb und besiegelten unsere Zusammenarbeit.
Ingesamt kann ich sagen, dass ich selten mit einem so tollen, entspannten und vor allem inspirierenden Team gearbeitet habe und jede Minute mit ihnen genossen habe.
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